Der Impfmarathon hat begonnen!

Nach dem wir das Thema Impfen die ganze Zeit noch ein wenig vernachlässigt hatten, wurde es nun heute allerhöchste Eisenbahn, endlich das Tropeninstitut im Krankenhaus aufzusuchen. Bereits telefonisch hatte sich André vorher erkundigt, und man teilte uns mit, dass wir lediglich mit der Reiseroute und den Impfausweisen erscheinen sollten. Gesagt, getan.

 

Das Wartezimmer ist erstaunlich gut besucht und zuerst müssen wir mehrere Bögen mit unserer Krankengeschichte, ev. Allergien, Operationen, Reiseroute und persönlichen Daten ausfüllen. Dazu dürfen wir uns eine Nummer nehmen (ein bisschen mutet es ja schon wie auf einer Behörde an). Dann geht es ruckzuck und wir sitzen im Sprechzimmer einer etwas angegrauten, aber sehr kompetenten, älteren Ärztin gegenüber. Nach dem wir unsere Route erläutert haben, werden wir sofort mit einem Papierschwall zu allen erdenklichen Krankheiten und vorbeugenden Maßnahmen eingedeckt. Die Liste der empfohlenen Impfungen wird länger und länger und schließlich stehen die Top 6 fest:

 

Gelbfieber, Cholera, Typhus, Japanische Enzephalitis, Tollwut und Meningokokken-Meningitis.

 

Die empfohlenen Klassiker, Hepatitis A und B, Tetanus, Diphterie und Polio haben wir noch intus und glücklicherweise dürfen wir direkt da bleiben und gleich die erste Impfung, gegen Gelbfieber, entgegennehmen (natürlich nicht ohne vorher wieder ein 2-seitiges A4-Blatt mit Hinweisen lesen und unterschreiben zu müssen).

In 14 Tagen, wenn die ev. Nebenwirkungen abgeklungen sind, dürfen wir dann wiederkommen und stellen den weiteren Impfplan mit der Ärztin auf. Da fühlt man sich doch gleich viel besser, wenn man so ausgiebig beraten wird. Auf jeden Fall lieber einmal zu viel impfen, als zu wenig. Und die Malaria-Prophylaxe haben wir ja noch von unserem Thailand-Urlaub übrig.

 

Mit der Papierflut bewaffnet dürfen wir dann noch zur Kasse traben und brav 49,- pro Person zahlen (zum Glück zahlt das ja die Krankenkasse). Die Impfungen sind aber auch teuer. Das komplette Impfpaket für uns würde uns pro Person sage und schreibe 488,- € kosten. Wahnsinn. Aber was tut man nicht alles der Gesundheit zu liebe.

 

Besonders schön sind wieder die Warnhinweise für das Verhalten im Ausland. Da finden sich neben den Klassikern (kein unabgekochtes Wasser trinken, kein rohes Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch essen etc.) auch der Hinweis "Nicht in Binnengewässern baden". Da werden Horrorszenarien dargestellt, die ich an dieser Stelle gar nicht wiedergeben mag. Naja, zwei Sachen sind auf jeden Fall die beste Hilfe für unterwegs: 1. jeden Morgen ein Glas Schnaps und 2. eine große Flasche Desinfektionsspray!

Da fast alle Krankheiten außerdem über Mücken übertragen werden, ist natürlich ein Insektenschutz rund um die Uhr unerlässlich.

 

Mit einem großen Pflaster auf dem Arm verlassen wir das Krankenhaus und grinsen uns an - nun hat der Impfmarathon begonnen!

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