Ankunft in Lima

Um genau 06:20 Uhr Ortszeit landen wir bei dichtester Nebel-Suppe in der peruanischen Hauptstadt. Das in Lima angeblich an 6 Monaten im Jahr Nebel ist, scheint sich zu bewahrheiten. Erst knapp über der Landebahn erhaschen wir einen ersten Blick auf die bräunlichen Straßenzüge. Hinter uns liegen 14 Stunden Flug, zunächst nach einem Bombenalarm im Frankfurter Flughafen mit Kapitän Casanova von Frankfurt nach Madrid (kein Scherz!) und von dort aus in einer kleinen Boing 767-300 direkt über den Atlantik. Leider konnten wir nicht mal einen Blick auf den brasilianischen Regenwald werfen, da es die gesamte Zeit dunkel war. André hat neben mir geschlafen wie ein Stein und ich habe eine Partie Tetris und „Wer wird Millionär“ nach dem anderen gespielt.

 

Nach dem unsäglichen Stress in den vergangenen Wochen, geht es nun tatsächlich los. Die letzten Tage waren so dermaßen voll bepackt, dass wir gestern um ein Haar sogar den Zug verpasst hätten. Zumindest blieb so nicht ganz so viel Zeit für traurige Abschiedsszenen, die letzten Tage waren schon schlimm genug.  Irgendwie war es schon komisch, sich so zu verabschieden, dabei machen wir auch nichts anderes als sonst, halt in den Urlaub fahren. Nur ein kleines bisschen länger. Doch je näher der Abreisetermin gerückt ist, desto schwerer wurde es uns ums Herz. So viele Menschen haben Anteil genommen, an unseren Reiseplänen – angefangen von der ersten fixen Idee bis zu dem Moment, an dem es kein Zurück mehr gab. So viele liebe Menschen, die gemeinsam mit uns die letzten Stunden bei Pizza und Heißem Stein verbracht haben, und immernoch nicht genervt von unseren Erzählungen waren und all die Aufregung mit uns teilten. Wir fingen an, plötzlich zu grübeln, ob es wirklich das Richtige wäre, oder wir nicht doch besser zu Hause hätten bleiben sollen. Und uns unser Wohnzimmer hätten neu einrichten können, einen riesigen LED-TV inklusive. Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier und sobald es an größere Veränderungen geht, bekommen wir es mit der Angst zu tun. Aber wann, wenn nicht jetzt? In 10 Jahren fehlt uns ganz sicher der Mumm.

 

Nun sind wir also schon in Lima. Zum ersten Mal auf südamerikanischem Boden. Das erste, was ich im Flughafen-Restaurant mache, ist uns eine Inca-Kola zu bestellen. Das beliebteste Getränk der Peruaner. Beliebter als Coca Cola. Neongelb und zuckersüß – André sagt, wie Red Bull. Wir üben uns derweile schon einmal in ein paar Brocken Spanisch. In 4 Stunden geht es weiter nach La Paz. Im Duty Free Shop nebenan blinkt kunterbunt und völlig überladen ein künstlicher Weihnachtsbaum. Weihnachten ist gefühlt Lichtjahre entfernt.

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Kommentare: 1
  • #1

    Sylvia (Dienstag, 16 November 2010 15:21)

    Ihr seid in Peru, Wahnsinn! Hab mich gleich heute vormittag an den PC gesetzt und mich durch die Flughafenseiten geklickt, ob Ihr schon gelandet seid und welche Zeit Ihr eigentlich habt. Das ist ja wieder mal typisch, das André die ganze Nacht geschlafen hat und Du kein Auge zu machen konntest. Guten Weiterflug dann und grüß die Alpakas! Liebe Grüße Sylvia und Falk.