Bienvenidos al Cusco

En la frontera
En la frontera

Peru hat uns wieder! Nach unserem kurzen Stopover in Lima sind wir gestern Abend gegen 21 Uhr in Cusco angekommen. Die Busfahrt von La Paz war ein 12-stündiges nicht enden wollendes Martyrium. Nein, im Ernst, die 12 Stunden im Bus waren einfach zu viel. Nach dem wir bereits am Mittwoch die Tickets für das Unternehmen mit dem klangvollen Namen „Nuevo Continente“ gekauft hatten (12 € eine Strecke pro Person), gab es gestern früh am Busbahnhof die erste Ernüchterung. Statt der gebuchten „Full Cama“ Klasse, gab es nur „Semi Cama“, und aus dem modernen Doppeldecker-Bus wurde irgendwie auch nix. Als wir jedoch die anderen Vehikel in der Stunde Wartezeit vor- und wegfahren sehen, und darunter Fahrzeuge sind, die ich nicht mehr als „Busse“ bezeichnen möchte und bei denen das Gepäck während der Fahrt auf dem Dach gelagert wird, bin ich dann zumindest relativ froh,  als unser Bus mit einer Stunde Verspätung um die Ecke kommt.

 

Die 6 Stunden bis Puno vergehen dann relativ flott. Wir fahren südlich an den wunderschönen Ausläufern des Titicaca-Sees vorbei und bestaunen die andine Altiplano-Landschaft. Obwohl wir soweit oben sind, geht es auf der Fahrt kaum merklich bergauf oder bergab. Wir bewegen uns immer um die 4.000 Höhenmeter. Das Highlight der Strecke dann der Grenzübergang. Wir müssen den Bus verlassen, auf bolivianischer Seite uns zu Fuß den Ausreisestempel holen, über eine Brücke laufen und uns auf der anderen Seite den peruanischen Stempel abholen. Um uns herum das reinste Chaos, hunderte Busse, Autos, Fußgänger, dazwischen geht es zu wie auf dem Polenmarkt: Fliegende Händler bieten allerlei Krimskrams und Müll an. Leider bleibt nicht viel Zeit, um sich umzusehen, unser Busfahrer treibt uns zusammen, wie der Schäfer seine Herde und so sitzen wir schon kurze Zeit später wieder im Bus. Ab jetzt geht es im Schritttempo voran. Vom Bus schauen wir den Peruanerinnen in ihre Töpfe der Garküchen.

 

In Puno verlassen uns dann die meisten unserer zumeist jungen Mitfahrer: Von hier geht es weiter nach Arequipa. Wir bleiben sitzen und bald gesellen sich einige Einheimische zu uns, die sich lärmend und lachend auf den Sitzen hinter uns breit machen. An Schlaf ist jetzt nicht mehr zu denken und so ziehen sich die verbleibenden 6 Stunden bis Cusco endlos dahin. Das Land wird zunehmend bergiger und die Häuser europäischer. Als wir um kurz vor neun endlich die Lichter von Cusco erblicken, ist es draußen bereits dunkel und wir raffen unsere Sachen zusammen und verlassen nach Ankunft fluchtartig das Terminal, an dem es sich hunderte Schlepper zur Aufgabe gemacht haben, Hostels, Restaurants oder Taxifahrten an den Mann bzw. die Frau zu bringen.  Wir sind gewarnt und steigen nur in ein Funktaxi mit entsprechender Nummer, die Fahrzeit zum Hostel beträgt zum Glück nur ein paar Minuten. Obwohl es schon so spät ist, herrscht auf den Straßen reges Treiben und als wir schließlich das letzte Stück zu Fuß durch die beleuchteten Altstadtgassen zum Hostel laufen, hat uns die Stadt bereits gefangen genommen.

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