Vorbereitungen für den Salar

Nun liegt auch Arica hinter uns, und eine weitere lange Nachtbusfahrt später haben wir via Calama und nach einer kleinen Motorpanne mit unserem Semi-Cama-Bus von Tur Bus später, das kleine Örtchen San Pedro de Atacama, mitten in der Atacama-Wüste erreicht.

Motorschaden in der Wüste
Motorschaden in der Wüste

Schon die Anfahrt war spektakulär: Endlose Weite, schnurgerade Straßen, bizarre Felsformationen und am Horizont die enormen Vulkankegel der Anden.

Das Valle de la Luna
Das Valle de la Luna

Auch San Pedro selbst als Ort hat nicht besonders viel zu bieten, ein paar staubige Straßen, ein paar Souvenirläden und Cafés. Da es jedoch der Ausgangspunkt für Touren in Richtung der grandiosen Lagunen und dem Salar de Uyuni in Bolivien ist, hat sich hier eine richtige kleine Touristenhochburg entwickelt. Zahlreiche Agenturen säumen die Straßen und man hat die Qual der Wahl, welchem Anbieter man sein Vertrauen schenken möchte.

 

Auch wenn San Pedro in der Umgebung einige sehenswerte Highlights wie das „Valle de la Luna“ (Mondtal) oder die Laguna Miscanti sowie die El Tatio Geysire vorzuweisen hat, haben wir uns aus Zeitgründen entschlossen, nur eine Nacht zu bleiben, um direkt morgen zur Uyuni-Tour, unserem Südamerika-Highlight, aufzubrechen.

 

Wie es der glückliche Zufall will, sind uns bei unserem morgendlichen Zwischenstopp am Busbahnhof in Calama Randi, Frank und Sarah in die Arme gelaufen, alles 3 Hamburger, die relativ fließend Spanisch sprechen. Randi hat 4 Monate in Santiago studiert, ihr Freund Frank hat derweile ein Praktikum absolviert und Sarah ist zur Zeit zu Besuch. Lange Rede kurzer Sinn, wir haben uns direkt zusammengetan, um die Uyuni-Tour gemeinsam zu machen. Für uns wieder mal ein echter Glückstreffer, sprechen doch die Fahrer auf den Touren kein Wort Englisch.

Die Kirche von San Pedro de Atacama
Die Kirche von San Pedro de Atacama

Angekommen in San Pedro beziehen wir also erst einmal unser hübsches Hostel, La Ruca – ein wenig werden hier Erinnerungen an Namibia und das Canon Roadhouse wach. Zwei Stunden später verabreden wir uns mit den Drein um direkt auf Agentursuche für morgen zu gehen. Nach all den „horrible“ Stories, die wir inzwischen von anderen Reisen und via Internet gehört haben (vor allem betrunkene Fahrer, die zum Teil im Salar die Orientierung und die Kontrolle über die Wagen verloren haben), bin ich besonders vorsichtig geworden. Da sich jedoch partout kein Reiseführer und auch keine Website vorbehaltlos auf eine Agentur als besten Anbieter festlegen will und sämtliche Veranstalter sowohl positive als auch negative Bewertungen erfahren haben, bleibt uns wohl tatsächlich nur unser Bauchgefühl. Randi und Frank haben von ihrem Hostel den Veranstalter „Atacama Mistica“ empfohlen bekommen und nach dem wir ausgiebig Google bemüht haben, stellt sich dieser Anbieter zumindest als einer heraus, der nicht mit betrunkenen Fahrern Schlagzeilen gemacht hat. Also ab in die Agentur auf der Mainroad.

Der junge Typ im Büro empfängt uns überschwänglich und sofort erfahren wir alles Wissenswerte über den Tourablauf. Mir sind besonders die Umstände, Ausrüstung der Fahrzeuge, deren Alter, und das allgemeine Sicherheitsgefühl wichtig, gibt es hier wirklich gravierende Unterschiede zwischen den einzelnen Agenturen, obwohl die einzelnen Stationen der 3-tägigen Tour absolut identisch sind. Wir fühlen uns dennoch sofort relativ gut aufgehoben und klären die Rahmendaten, das finanzielle und das Equipment. Da wir die Tour One-Way machen, d.h. in Uyuni enden und nicht zurück nach San Pedro kommen werden, spielt das Equipment für uns keine allzu große Rolle, da wir sämtliches Gepäck eh die ganze Zeit bei uns haben werden. Bei den Aussichten auf -25° dürfte das dann auch in den kommenden Tagen vonnöten sein.

 

Mit den Kosten liegen wir nach einigem Verhandeln mit 57.000 Chil. Peso (89,- €) im guten Mittelfeld der chilenischen Veranstalter. Laut Aussagen der anderen Reisenden kostet die Tour im Schnitt ca. 100,- US$, was auch hier von Agentur zu Agentur und vor allem abhängig vom Verhandlungsgeschick der jeweiligen Reisenden variieren kann. Hinzu kommen bei uns ein paar sonstige Kosten, wie z.B. der Nationalparkeintritt, den man von Uyuni (Bolivien) aus kommend, nicht zu zahlen bräuchte.

Hostal La Ruca
Hostal La Ruca

Eine knappe Stunde später sind wir ein paar tausend chilenische Peso ärmer und treten hinaus auf die Straße. Morgen früh werden wir dann um 07:30 Uhr an unserem Hostel abgeholt. Dann geht es hinauf auf 4.300 Meter zur bolivianischen Grenze, an der wir unsere 4x4 Allrad-Jeeps besteigen werden. Wenn wir Glück haben, da Nebensaison ist, sind wir sogar nur zu fünft im Wagen. Und dann geht es für 3 Tage ab ins Nirwana!

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Kommentare: 3
  • #1

    Romy Fleischer (Donnerstag, 02 Dezember 2010 15:16)

    Hallo ihr Weltreisenden!
    War letztes Jahr in San Pedro und von dort aus zum Salar de Uyuni - einer der genialsten Trips, die ich je gemacht habe. Spektakuläre Landschaft! Aber Vorsicht - die Höhenkrankheit kann wieder grüßen - höchster Punkt war knapp über 5.000 m ...
    Viel Spaß weiterhin noch!

  • #2

    Christin, Jonas und Jackson (Donnerstag, 02 Dezember 2010 22:01)

    Hallo ihr Beiden,

    -25°C? Warum soll es uns besser gehen als euch. Das blüht uns heute Nacht in Dresden auch :-)

    Weiter viel Spaß und eine spannenden zweiten Advent, der diesmal so ganz anders wird, aber wenigstens stimmen die Temperaturen!

    Christin, Jonas und Jackson

  • #3

    Sylvia (Sonntag, 05 Dezember 2010 20:21)

    Hi! Eurer Hostal La Ruca sieht ja echt klasse aus, Falk war auch von der Open Air Küche sehr begeistert. Hoffe Ihr habt eine schöne Uyuni-Tour. Ich glaub ich stell dieses Jahr mal einen Weihnachtsmarkt-besuchen-Rekord auf. :-) Dann bis bald und liebe Grüße aus dem + 0,5 °C "warmen" Dresden.