Auf den Spuren von CSI Miami

Jeden Dienstag, 20:15 Uhr auf RTL geht das Team um Horatio Caine auf Verbrecherjagd. CSI Miami, berauschende Farben (da hat der Farbfilter wohl mächtig nachgeholfen), die Skyline von Miami und die gefährlichen Sümpfe Floridas – dazwischen Lügen, Intrigen, Verbrechen, gespickt mit einer hübschen Portion attraktiver Darsteller. Seit ein paar Jahren verfolgen wir nun schon die Serie und haben uns stets gefragt, sind die Sonnenuntergänge in Miami wirklich so orange und die Everglades tatsächlich so aufregend? Und: Muss man seine Sonnenbrille 5x in der Minute auf- und absetzen ;-)? Nun, nach dem wir die Straßen von Miami bereits unsicher gemacht haben, fehlten jetzt nur noch die Everglades, also ab gen Westen ins beschauliche Örtchen Coopertown mit 8 Einwohnern.

 

Hier in Coopertown wurden auch die Original-Sequenzen für das Intro der CSI-Miami Staffeln gedreht und auch wir wollten uns auf eine der geführten Airboat-Touren durch die riesige Sumpflandschaft machen. Wer weiß, vielleicht würden wir ja den einen oder anderen Alligator sehen? Das besondere an den Sumpfbooten ist, dass sie durch einen überdimensionalen Luftpropeller betrieben sind, der auf der Rückseite des Bootes angebracht ist. So gleitet das Boot durch Sümpfe und flache Gewässer, das Wasser wird nicht aufgewirbelt und durch die fehlende Schiffsschraube kann sich auch kein Gras, keine Wurzeln im niedrigen Wasser verhaken.

Airboat-Tourstart
Airboat-Tourstart

Victor, unser Steuermann, wird jedenfalls nicht müde zu betonen, dass wenn ein Alligator ins Boot springt (und die können springen!), er am sichersten auf seinem Hochsitz sei. Nun ja. Nach einigen üblichen Sicherheitsvorkehrungen und witzigen Sprüchen, verlassen wir auf unserem Airboat endlich den winzigen Hafen. Hinein geht es in die Everglades und in rasantem Tempo mit ohrenbetäubendem Lärm voran. Das riesige Marschland im Süden Floridas bedeckt sage und schreibe 6104 km² und ist seit 1979 Weltnaturerbe der UNESCO. Die größte Fläche wird dabei von Gras bewachsen, was von oben den Anschein einer riesigen Wiese erweckt. Dass sich darunter eigentlich Wasser befindet, welches jedoch nur wenige Zentimeter tief ist, wird nur an wenigen Stellen sichtbar. Umso beeindruckender für uns, dass das Airboat schwerelos und rasant durch die Gräser pflügt. Victor lenkt uns geschickt durch die Wasseradern, zwischendurch dürfen Mutige aussteigen und durch das knietiefe Wasser waten. Als Heimat von Alligatoren, Schildkröten, Kormoranen und Reihern bekannt, warte ich gespannt mit gezückter Kamera auf die ersten Motive.

Wachsam
Wachsam

Dann endlich erreichen wir die erste Alligator-Hole, und tatsächlich, da, regungslos, scheinbar schlafend, liegt ein ca. 3 Meter langes Tier im gelben Gras. Es taxiert uns mit halb geöffneten Augen, lässt sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Wahnsinn. Zwischen Millionen Seerosen geht es weiter, vorbei an Schildkröten und zahlreichen Vögeln. Kein Wunder, dass hier schon National Geographic geshootet hat. Plötzlich, links, im flachen Wasser das nächste Krokodil. Sofort stellt Victor den Motor ab und lenkt das Boot geschickt an das Tier heran. Sein Kopf ist circa einen Meter vom Boot entfernt. Wir halten die Luft an vor Aufregung. Was, wenn das Tier heute noch kein Mittag hatte? Doch es geschieht … nichts. Drei Meter weiter das nächste Reptil. Und dieses Mal kommt Bewegung in die Sache. Innerhalb weniger Sekunden schnellt es aus dem Wasser und hechtet ins Dickicht. Schon krass, wie schnell sich diese Tiere bewegen können.

Bitte lächeln!
Bitte lächeln!

Nach 45 Minuten sind wir wieder zurück in Coopertown und dürfen noch einen 3 Jahre alten, 1 Meter großen Mini-Alligator auf den Arm nehmen. Das Leder fühlt sich ganz weich, geschmeidig und kühl an. Vorsichtig halten wir den Kopf mit der einen und den Schwanz mit der anderen Hand. Das Tier hält ganz still, ehe es Victor wieder in das Terrarium mit seinen Geschwistern setzt. Im angrenzenden Restaurant kann man dann noch fieserweise Alligator-Schwanz und Froschschenkel essen. Wir verzichten dankend!

 

PS: Mehr Fotos gibt`s in der Fotogalerie unter

http://wirsinddannmalunterwegs.jimdo.com/fotogalerie/usa/

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