Back to the roots

Oder: Back to the road! Und mit “Road” ist keine geringere gemeint, als der Highway N°1, eine der Traumstraßen der Welt. 650 Kilometer atemberaubende Küstenlandschaft zwischen San Francisco und Los Angeles. Einsame Strände, tosende Brandung, die gegen rauhe Felsen bricht, idyllische Künstlerörtchen, gigantische Mammutbaum-Wälder, romantische Wasserfälle – direkt am Meer entlang windet sich der Pacific Coast Highway Kilometer um Kilometer in Haarnadelkurven an steilen Felshängen entlang, jede Kurve bietet neue spektakuläre Ausblicke auf das Meer und neue beeindruckende Fotomotive. Freiheit, Weite, Glücksgefühle - diese Straße sollte jeder mindestens einmal in seinem Leben befahren haben.

 

Von San Francisco starten wir mit dem Mietwagen gen Süden und fahren über Santa Cruz in Richtung Monterey. Auf diesem Abschnitt, wo die Straße sich noch größtenteils fast auf Meerhöhe bewegt, finden sich unzählige wilde, beinahe unberührte Strände mit feinstem Pazifik-Sand. In Monterey dann Ostseefeeling pur: Ein langer Pier mit urigen Holzplanken, Segelboote und ein Aquarium, das eindrucksvoll das Leben im Meer dokumentiert.

Monterey Fisherman`s Wharf
Monterey Fisherman`s Wharf

Ab Monterey, und eine Übernachtung später, kommt dann der eindeutig schönste Teil der Route: Von Carmel-by-the-sea, einem verträumten Küstenörtchen mit kleinen Cottages, die sich verschlafen unter dicken Ästen ducken (in diesen Ort habe ich mich bereits 2007 verliebt), geht es über Big Sur bis nach San Simeon. Da das Wetter einfach traumhaft ist, nutzen wir die Gelegenheit, als Erinnerung an 2007 einen ausgedehnten Strandspaziergang in Carmel zu machen. Dutzende Surfer tummeln sich in den Wellen und Hunde tollen ihren Besitzern hinterher. Ein bisschen ist es hier wie in Key West, ich mag solche Plätze, an denen man das Gefühl hat, dass die Zeit still steht, die Seele heilt und man zurück zu sich selbst findet. Ein paar Häuschen, direkt am Strand, stehen sogar zum Verkauf. Das wäre doch was, denken wir uns.

Der Strand von Carmel-by-the-sea
Der Strand von Carmel-by-the-sea

Von Carmel sind es dann nur 26 Meilen bis Big Sur. Waghalsige Brücken queren tiefe Canyons, durch die reißende Flüsse gen Ozean streben. Alleine für den Abschnitt bei Big Sur könnte man Tage einplanen, Wanderungen durch dichte Küstenwälder oder zum Wasserfall im Julia Pfeiffer Burns State Park sind unvergesslich. Und nostalgisch nette Unterkünfte gibt es zur Genüge. Im River Inn werden wir für ein Mittagessen fündig und genießen saftige Rippchen in Barbecue-Sauce, neben uns prasselt ein Feuer im Kamin und wir fühlen uns wie in einem alten Western.

Küstenabschnitt bei Big Sur
Küstenabschnitt bei Big Sur

Ab San Simeon geht es dann verhältnismäßig gerade an der Küste weiter, über San Luis Obispo und Santa Maria bis Santa Barbara, unserem zweiten Etappenziel. Nach dem verheerenden Erdbeben 1925 wurde das hübsche Städtchen, nördlich von L.A. ganz im spanisch-mexikanischen Stil wiedererrichtet. Heute ist der Ort ein beliebtes Ausflugsziel für Wochenendurlauber aus Los Angeles und Promi-Wohnort. Die Stadt ist die teuerste Wohngegend in den USA. Der durchschnittliche Hauspreis beträgt 1,13 Millionen US-Dollar. Dies ist mehr als doppelt so viel wie der durchschnittliche Preis in Kalifornien. Da wir 2007 nur Zeit für einen knapp 1-stündigen Aufenthalt hatten, gönnen wir uns dieses Mal eine ganze Übernachtung ;-). André hat per HRS bereits eine hübsche Unterkunft, die Sandpiper Lodge, gebucht, und im Supermarkt um die Ecke decken wir uns noch mit Abendbrot ein. Der Whole Food Market ist einfach unglaublich, ein Paradies für gesunde Ernährung und das in den Staaten. Ich kann meinen Augen kaum trauen, aber es gibt durch die Bank weg nur Bioprodukte. Und: Das Beste: Es gibt tatsächlich richtiges Schwarzbrot! Zum ersten Mal, auf einer Reise außerhalb Deutschlands, können wir richtiges Schwarzbrot kaufen. Nach all den Wochen Burger, Burritos, Pizza, Subway usw. freuen wir uns über eine einfache Käseschnitte mit Salat wie die Schneekönige.

Santa Barbara
Santa Barbara

Am heutigen Morgen nutzen wir dann die Zeit und das schöne Wetter um einen Bummel zum Pier zu machen. Die Stearns Wharf, eine hübsche Seebrücke mit Restaurants und kleinen Souvenirgeschäften ist bevölkert von Anglern und Touristen. In der Sonne ist es heute so herrlich warm, dass wir es uns kurzärmelig auf einer Bank bequem machen und die Urlaubsstimmung genießen. Nach einem kurzen Abstecher zur Mission, einer spanischen Franziskaner-Kirche, verabschieden wir uns von der Stadt und fahren weiter nach Süden bis Ventura, wo wir den Rest des Tages verbringen und den Abend bei einem unbeschreiblichen Sonnenuntergang ausklingen lassen.

Sonnenuntergang bei Ventura
Sonnenuntergang bei Ventura

PS: Mehr Fotos von unserem Road-Trip auf dem Highway N°1 inkl. einer Traumhäuser-Galerie aus Carmel gibt`s unter

http://wirsinddannmalunterwegs.jimdo.com/fotogalerie/usa/

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Kommentare: 1
  • #1

    Sylvia (Donnerstag, 30 Dezember 2010 20:13)

    Vielen Dank für den tollen Highway No. 1 Artikel, die Bilder waren ja wieder voll der Hammer, vor allem das mit den Robben :-) Ich hoffe Ihr seid gut in Sydney gelandet und habt eine wundervolle unvergessliche Silvesterparty! Falk hat heute auch etwas Pyrotechnik gekauft, die ist allerdings erst für September 2011 vorgesehen *zwinker*.
    In 18 Stunden habt Ihr also schon 2011 und feiert ausgelassen mit den Australiern! Kommt gut ins neue Jahr und liebe Grüße von uns!