Hang loose in Noosa

„Noosa is by far the best place, I`ve been in Australia”. Diesen Satz habe ich im Blog einer Engländerin auf Fiji gelesen. Da war natürlich klar, dass ein Stopp an der Sunshine Coast ein Muss für uns ist. Nach dem wir auch noch eines der besten Hostels gecheckt hatten – ging es also am vergangenen Dienstag von Airlie Beach ab gen Süden. 17 Stunden später waren wir da, und bezogen das bisher mit Abstand beste Hostel unserer Reise. Nach einem gepflegten Großeinkauf bei Coles für schlappe 98$ inklusive Kinderschokolade, yummy, (Coles ist, neben Aldi, der preiswerteste Supermarkt in Australien und schon mal einen Fußmarsch von einer Stunde hin und zurück wert – so geschehen in Airlie Beach ;-)) wurden erst einmal ein paar deftige Hackfleisch-Käse-Bällchen in der Pfanne gebrutzelt. Herrlich! Das ganze Hostel nagelneu und die Dorms nur mit 4 Betten! Mit Alex aus England sollten wir auch noch einen wahren Glückstreffer eines Zimmergenossen landen.

André sieht schon fast aus wie ein richtiger Ozzie ;-)
André sieht schon fast aus wie ein richtiger Ozzie ;-)

So haben wir es uns die vergangenen 4 Tage richtig gut gehen lassen. Chillen am Pool, lecker gemeinsam kochen, Australien Open auf dem mega-großen Flat-Screen schauen und, das allerbeste, Surfen lernen! Ja, ihr habt richtig gehört, ich habe Surfen gelernt! Unsere Melbourne-Freunde von Fiji hatten uns schon verraten, dass Noosa der ideale Ort zum Surfen ist, und da unser Hostel nicht nur kostenlos Bretter verliehen hat, habe ich mir glatt mal einen Crash-Einsteigerkurs über 2 Stunden am Mainbeach gegönnt. Wenn schon Surfen lernen, wo dann besser als in Australien mit all den braungebrannten durchtrainierten Surfertypen? Ich kann nur sagen, Surfen ist mit Abstand das Genialste, was ich seit langem probiert habe. Nur Du und das Board, der Ozean, die Wellen. Der Hammer! Nach 2 Stunden, dank des guten Coachings, konnte ich komplett alleine auf den Wellen reiten. Bewaffnet mit dem Board am Strand kam ich mir fast wie eine richtige australische Surfer-Biene vor. Wie cool ist das denn? Um das ganze Feeling dieser Erfahrung rüberzubringen, habe ich mir gleich mal den Surfer-Slang der Einheimischen für diesen Blogartikel vorbehalten ;-).Hier mal ein kleines Video meiner ersten richtigen Welle...

Alles was ihr tun müsst, um wie ein richtiger Ozzie zu wirken, ist nicht mehr als eine Shorts oder einen Bikini und Havaianas zu tragen und lässig „How`re going?“ zu sagen („How are you going“ in einem Wort). André sieht mit seiner sagenhaften Beach-Bräune eh schon aus, wie von hier, und auch ich habe dank der australischen Sonne mittlerweile einen Farbton erreicht, den ich mir nie zu träumen gewagt hätte! Überhaupt hat die Sunshine Coast ihrem Namen alle Ehre gemacht und ganz ohne lästige Salzwasserkrokodile und jellyfish (Quallen) im Wasser konnten wir endlich das Meer genießen. Noosa war einfach toll. Süße Geschäfte, nette Restaurants, zwei klasse Strände, irre Wellen – und so viele coole Menschen! Im Gegensatz zu dem so angeblich „mondänen“ Port Douglas im Norden, war das hier eine echte Wohltat! Ein bisschen Warnemünde, Binz und Kühlungsborn gepaart mit Sylt-Feeling.

Unterwegs auf dem Coastal Track
Unterwegs auf dem Coastal Track

Und noch eine witzige Episode aus Noosa zum Schluss – mehr von unserer tollen Fraser-Tour gibt`s im nächsten Blogartikel – die so typisch ist für Australien:

 

Donnerstag Abend wollten wir mit dem Bus noch mal kurz ins Zentrum. In unserem Hostel hatte man uns den Coastal Walk empfohlen, und wir, als schnelle Läufer, dachten uns, okay, die 2 Stunden unterbieten wir locker. Wir sind also in Noosa Sound gegen 18 Uhr losgelaufen, immer an der Küste entlang auf dem gut angelegten Weg. Unter uns tosende Wellen mit wagemutigen Surfern im glutroten Licht der untergehenden Sonne. Plötzlich bleibt André abrupt stehen und deutet ins Unterholz. „Ein Koala!“ Und tatsächlich, das süße possierliche Wesen kommt uns direkt auf dem Wanderweg entgegen. Erst bleibt es vor André sitzen und mustert ihn von oben bis unten, dann kommt es zu mir und setzt sich für ein Foto in Pose! Das ist sooo süß!!! Ich gehe in die Hocke, fast könnte ich sein weiches, schimmerndes Fell berühren. Was für eine geniale Begegnung.

Unsere erste Begegnung mit einem Koala in freier Wildbahn
Unsere erste Begegnung mit einem Koala in freier Wildbahn

Ab jetzt laufen wir gegen die Zeit und die einsetzende Dunkelheit. Der Weg windet sich dicht an den Klippen durch den Noosa Nationalpark mit dichtem Regenwald. An der Alexandria Bay steigen wir die Stufen zum Strand hinab und sind am Wasser allein. Die menschenleere Bucht schimmert im letzten verbleibenden Tageslicht und weiße Krabben rasen im Eiltempo über den Strand. Immer noch liegen ca. 1,5 Kilometer vor uns und wir spurten, so schnell es unsere FlipFlops zulassen über die Stufen am Ende der Bucht hinauf über den letzten Pass. Von oben sehen wir schon die Lichter von Noosa Sunshine und den im Mondlicht leuchtenden Sunshine-Beach ehe uns das dichte Unterholz in absolute Dunkelheit hüllt. Kein Licht, keine Laterne beleuchtet unseren Weg. André läuft zügig voran, immer die Hände vor sich ausgestreckt, um nicht in ein Spinnennetz zu laufen. Bei den riesigen Viechern hier, dürfte das kein Vergnügen sein. Ich keuche hinterher, immer darauf bedacht, fest aufzutreten, um etwaige Schlangen auf dem Weg zu vertreiben. Immer wieder zucken wir zusammen, wenn es unmittelbar neben uns im Gebüsch raschelt. Endlich sind wir über den Berg und steigen die Stufen zur Stadt hinunter. Puhhh. Am Carpark haben wir Glück und sehen ein letztes Auto stehen. Ich nutze die Gunst der Stunde, um den Mann nach dem Weg zurück zum Hostel zu fragen, und ehe wir uns versehen, hat er uns auf den Rücksitz seines Autos verfrachtet, und fährt uns zurück zu unserer Unterkunft! Sein Sohn und er kommen vom Fischen und er entschuldigt sich tausendmal für den strengen Geruch im Auto. Wir können es kaum fassen, die Leute hier sind so … so unglaublich nett und hilfsbereit. Das würde uns zu Hause nicht passieren! Wir bedanken uns überschwänglich bei ihm, als wir wenig später am Hostel ankommen und er verabschiedet uns herzlich. Müde und happy kehren wir in der Küche ein und machen uns erst einmal eine ordentliche Portion China-Essen. Alex hat sein leckeres Thai-Curry und frische Shrimps gemacht, wir packen alles Essen gemeinsam auf den Tisch, so dass Jeder von allem kosten kann, und langen ordentlich zu. Mmmhhhhh….

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Kommentare: 3
  • #1

    Sylvia (Sonntag, 30 Januar 2011 15:18)

    Jana, die kleine Surferqueen - voll coooooooooooooooooool!

  • #2

    Jonas (Montag, 31 Januar 2011 14:55)

    Stark Jana, nach zwei Stunden schon surfen wie Robby Nash - Respekt :-)
    Die Berichte lesen sich wie immer toll, eure Erlebnisse lassen einen träumen. Macht weiter so und bald ist ja schon Mai. Apropos: Dynamo-Spiel am WE fiel aus und das 75 Minuten vor Beginn der Partie gegen Heidenheim. Typisch für unsere Landeshauptstadt: Freitag weicher Rasen, aber trotzdem spieltauglich, Samstag auf einmal gefroren. Auf nem Acker sicher nix ungewöhnliches, aber in einem Stadion mit Rasenheizung...?! Ohne Worte, wobei ein Wort erklärt es gut: Dresden.

    Euch weiter tolle Tage und Grüße von uns. Jackson lümmelt faul auf seiner Decke nach langem Spaziergang. Frech sein strengt eben an :-)

    Jonas, Christin und der verrückte Hund!

  • #3

    Christin (Dienstag, 01 Februar 2011 07:00)

    Echt genial. Wie kann man das denn schon nach 2 Stunden können??? Ich bin begeistert!
    Solche Videos könnt ihr öfter machen. Find ich klasse. Da sieht man euch wenigstens mal in Bewegung ;-)

    Bei uns geht's ja auch wieder langsam bergauf. Nur Jackson nutzt echt jede Schwäche von einem aus. Das kleine Schweineei. Der springt neuerdings rotzfrech auf unsere Couch und macht es sich dort gemütlich. Gestern haben wir ihn Gott sei Dank mal in flagranti erwischt. Mal sehen, ob er es nun wieder lässt :-)

    Viele liebe grüße aus der Heimat und nen dicken Knutsch von uns.

    Christin, Jonas und wie Joni schon sagte - der verrückte Hund