Die unendliche Geschichte des kleinen USB-Sticks

Es war einmal ein kleiner 2 Gigabyte USB-Stick, der kam aus dem fernen… Mmhhh… sagen wir mal aus China. Von dort legte er eine laaaange Reise per Schiff nach Europa zurück, wo er schließlich zu allem Übel in einem Krabbeltisch eines namhaften Elektronik-Fachgeschäftes landete. Dort war er zwar zumindest unter seinen Artgenossen, ihm fehlte jedoch ein behagliches Heim. Bis, ja schließlich, eines Tages, ihn jemand unter den dutzenden herausfischte und mit sich nach Hause nahm. Von da an, war der kleine USB-Stick in seinem Element. Er konnte Daten speichern und wiedergeben, einfach jeden Tag etwas Sinnvolles tun. Eines Tages begaben sich seine neuen Besitzer jedoch auf eine weitere laaange Reise, die ihn zu mehr Kontinenten und durch mehr Länder führen sollte, als er es sich jemals zu träumen gewagt hätte. Er legte tausende Kilometer zurück, und sollte schließlich seiner ursprünglichen Heimat wieder sehr nahe kommen.

 

Da war schließlich diese große Insel mitten in einem noch größeren Ozean. Die, auf der viele gefährliche Tiere lebten. Der kleine USB-Stick fürchtete sich schon ein wenig, aber seine Besitzer hatten ihn immer gut verpackt in einer kleinen Tasche bei sich. Hier reisten sie etwas länger umher und er hatte sich schon beinahe an die neue Umgebung gewöhnt, als es eines Tages zu einem folgenschweren Vorfall kam: Seine Besitzer ließen ihn aus Versehen in einer Stadt, in einem sehr großen Haus mit sehr vielen Betten und vielen fremden Menschen, zurück. Der kleine USB-Stick war todtraurig, dass man ihn hier einfach vergessen hatte, er dachte, er wäre etwas Besonderes. Er hoffte und bangte und wartete, dass seine Besitzer ihn vermissen würden, und tatsächlich nach über einem Tag langen Ausharrens, kam der ersehnte Anruf. Doch es sollte noch ein langer, einsamer Weg zurück in die Arme seiner Vertrauten werden.

Nach dem ihn seine Besitzer nun als vermisst gemeldet hatten, sollte er ihnen mit dem nächsten Bus hinterherreisen. Aufgeregt und voller Vorfreude auf das Wiedersehen, harrte er gespannt der Dinge, doch… nichts geschah, dieses Mal hatte ihn der freundliche Mann im großen Haus vergessen zum Bus zu bringen. Wieder verging ein ganzer langer Tag, doch da… seine Besitzer riefen wieder an, um nach ihm zu fragen. Und tatsächlich, dieses Mal brachte man ihn wirklich zu dem großen Gebäude, wo all die roten Busse abfuhren. Doch auch da musste er sich noch ein wenig in Geduld üben. Er konnte nicht ahnen, wie sehr seine Besitzer nach ihm fahndeten, waren sie doch weiter auf dem Weg gen Süden und hatten durch ihren straffen Zeitplan keine Chance, länger an einem Ort auf ihn zu warten. Also reisten sie bangen Herzens weiter, und hatten schließlich die Hoffnung schon beinahe aufgegeben, ihn jemals wiederzusehen.

 

Und so, eines Abends, ging es erneut für ihn auf in ein spannendes Abenteuer. Der alte Mann in dem roten Bus nahm ihn mit auf die Reise in Richtung der riesigen Stadt ganz im Süden, mit der großen Brücke und dem berühmten Gebäude, dessen Dach wie große Segel aussehen. So legte er mehrere hunderte Kilometer zurück bis, ja bis, er in einem kleinen Ort am Meer ankam, wo viele seltsame Leute in den Bus stiegen, Menschen, die komische Sachen anhatten und lange Haare und keine Schuhe an den Füßen. Da fühlte sich der kleine USB-Stick plötzlich wieder sehr einsam, wollte er doch endlich wieder vertraute Gesichter sehen. Und dann plötzlich, sah er sie: Seine Besitzer. Sie stiegen in seinen Bus! Er konnte seinen Augen kaum trauen. Sie waren es wirklich. Die Suche hatte ein Ende. Sie hatten ihn ebenfalls sofort entdeckt und schlossen ihn freudestrahlend in die Arme. Von da an, würden sie doppelt auf ihn aufpassen und ihn wie ihren Augapfel hüten. Zu wichtig war er für sie. Und der kleine USB-Stick war auch ein wenig stolz auf sich, wie mutig er die ganze Reise allein zurückgelegt hatte. Und so reisten und lebten sie von da an gemeinsam glücklich für alle Zeit.

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Kommentare: 3
  • #1

    Sylvia (Samstag, 05 Februar 2011 11:17)

    Euch könnten Sachen passieren. In Europa hättet Ihr den bestimmt nicht wiedergesehen. Da habt Ihr wirklich riesengroßes Glück gehabt.....Die Aussies sind schon great! Aber mein pillow ist ja auch in Namibia wieder aufgetaucht ;-)

  • #2

    Anne und Mario (Samstag, 05 Februar 2011 12:06)

    ... you made my day :-) ...

    Sehr schöne Geschichte und euch weiterhin so viel Glück auf eurer Reise.

  • #3

    Siggi (Sonntag, 13 Februar 2011 23:24)

    Danke für die hübsche kleine moderne Geschichte. Es ist sicher nicht ganz einfach immer alle seine wichtigen Sachen im Blick zu behalten - denn wenn man dann auch noch ein Fundbüro suchen müsste?
    Weiterhin viel Reiseglück!