Zimmer F32 bitte!

Nach dem André aufgrund seines Affenbisses vor mittlerweile 3 Tagen nun heute seine zweite und letzte Booster-Impfung gegen Tollwut erhalten musste, hieß das für uns, inzwischen zurück in Delhi, erneut auf die Suche nach einem guten Krankenhaus zu gehen. Der Stadtteil, in dem unser Hotel liegt, quillt glücklicherweise über vor privaten Kliniken, so dass wir die ziemlich freie Auswahl hatten. Im ersten sagte man uns gestern noch, dass das benötigte Medikament nicht vorrätig sei, so testeten wir heute Morgen die Servicefreundlichkeit des Hotelpersonals, in dem wir sie baten, ein gutes Krankenhaus in der Nähe ausfindig zu machen, welches den Impfstoff vorrätig hat. Dank der lieben Unterstützung von Heike, Andrés Mom, hatten wir die Rückversicherung eines Tropenarztes aus Dresden eingeholt, was auch mir endlich ein etwas beruhigendes Gefühl gab. Gesagt, getan, ab ging es mit dem Tuktuk in die vom Hotel empfohlene Klinik. Dort angekommen passierten wir erst einmal Flughafen-ähnliche Sicherheitskontrollen, ehe wir in der Notaufnahme nach dem zuständigen Arzt fragten. Der nette junge Mann vom Infoschalter schickte uns daraufhin in den ersten Stock zum Zimmer F32. Dort wartete eine ältere Krankenschwester mit einem immensen Damenbart, nur um uns zu erklären, dass wir die Medikation selbst in der krankenhauseigenen Apotheke kaufen, anschließend zum Kassenschalter F18 gehen sollten, um dort die Kosten für die Injektion zu begleichen und dann zu ihr zurückkommen müssten. Okay, also auf zur Apotheke. Der dort tätige Angestellte kannte jedoch weder das Medikament, noch konnte er uns sagen, wo dieses erhältlich sei. Also wieder ab zu Zimmer F32. Ein mittlerweile neu eingetroffener Arzt erklärte uns nun in gebrochenem Englisch, dass der Impfstoff nur in der französischen Apotheke erhältlich sei, die auf der anderen Straßenseite des Krankenhaus wäre. Als wir erneut aus dem tiefkühltruhen-klimatisierten Krankenhaus ins Freie traten, konnte uns natürlich niemand der anwesenden Sicherheitsbeamten sagen, wo sich denn die besagte Apotheke befände. Das haben wir auch noch nicht erlebt, dass der Patient sich seine Medikation selbst kauft und damit zurück ins Krankenhaus geht, um sich damit behandeln zu lassen. Okay, also klapperten wir sämtliche Apotheken auf der nächsten Straße ab und wurden dann auch endlich fündig. Mit der Packung ging es schließlich zurück in die Klinik, zunächst zum Kassenschalter und dann, zum mittlerweile dritten Mal, ins Zimmer F32, wo André endlich die dringend benötigte zweite Injektion erhielt. Erleichtert verließen wir verrichteter Dinge nach gut 1 ½ Stunden das Krankenhaus und fühlten uns wie Asterix und Obelix in Rom, erinnert ihr Euch, als diese in der Anstalt von Schalter zu Schalter geschickt wurden, um permanent neue Formulare für einen wiederum neuen Schalter auszufüllen???

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Kommentare: 1
  • #1

    Sylvia (Dienstag, 14 Juni 2011 12:41)

    Als ich das erste Mal die Zimmernummern F32 undd F18 gelesen habe, dachte ich sofort, dass das ja wie bei Asterix und Obelix klingt, als die in der "Irrenanstalt" waren wegen dem "Passierschein A38". Umso lustiger für mich zu lesen, dass Du auch daran denken musstest. :-)