G'day Cairns

Hallo ihr Lieben,

 

Australien hat uns wieder, sind heute Morgen Ortszeit um 8:00 Uhr in Cairns gelandet und haben bei schwülen 30° und 90% Luftfeuchte unser hübsches Hotelzimmer bezogen. Nach einer Woche Gemeinschaftsbad und -Toiletten mit fremden Bartstoppeln im Waschbecken und jede Menge Haaren auf dem Fußboden auf Waya, freuen wir uns nun wie die Schneekönige über unser eigenes Klo im Zimmer! Nicht mehr nachts im strömenden Regen barfuß zum Bad laufen zu müssen hat schon was.

 

Aufgrund der Beschwerden unserer raren Beiträge der vergangenen Woche (;-)), muss ich zu unserer Verteidigung sagen, dass eine Insel ohne Fernseher und mit einer derartig grottigen Internetanbindung einfach für keinen Blogartikel taugte. Und mal so ganz abgeschieden von der Zivilisation zu sein, ist ja auch nicht schlecht. So haben wir auch erst gestern von den verheerenden Überflutungen in Australien in den Nachrichten erfahren und waren geschockt! Da Brisbane auch auf unserer Route liegt, gilt es jetzt, die Daumen zu drücken, dass wir durchkommen. Aber nun der Reihe nach:

 

Nach dem wir mit dem Katamaran Yasawa Flyer die 3 Stunden zurück nach Denarau überstanden hatten (dieses Mal ohne seekrank zu werden), haben wir eine Nacht in Nadi geschlafen, ehe es früh 9 Uhr mit Air Pacific zurück nach Sydney ging. Erste Anlaufstelle im Flughafen dort war der Vodafone-Stand, wo wir erst einmal einen Prepaid-Surfstick erstanden haben. Nach dem wir uns in Süd- und Nordamerika so schön an das kostenlose Wifi gewöhnt hatten, muss man in Australien nämlich überall dafür bezahlen. Und da eine halbe Stunde locker 5$ kostet, rechnet sich so ein Stick doch ein ganzes Stück mehr. Schließlich wollen wir Euch von Australien nach über einer Woche Abstinenz nun wieder regelmäßig mit spannenden Berichten und tollen Fotos versorgen! Jeder bewaffnet mit einem Big Angus Meal von Mc Donalds ging es dann ins Hotel, wir hatten uns für die eine Nacht extra ein Zimmer nahe der Airports gesucht, um nicht noch einmal für viel Taxi-Geld ins Zentrum kutschen zu müssen. Also Zimmer bezogen, Burger verschlungen und erst einmal die Nachrichten-Defizite der vergangenen Woche aufgearbeitet. So ist der gestrige Tag ratzefatz vorüber gewesen und heute Morgen ging es dann um 6:00 Uhr ab nach Cairns. Mit nur 3 Stunden Flugzeit die bisher kürzeste Flugroute unserer Strecke. Trotz diverser Zyklone, die angeblich momentan über Australien kreisen, haben wir in der Luft davon glücklicherweise nichts mitbekommen und sind ruhig gelandet.

 

Von hier werden wir nun die kommenden 4 Wochen in Richtung Süden fahren, dazu haben wir ein Busticket für Greyhound gekauft, den größten Busanbieter an der Ostküste, ein Hop-on/Hop-Off-Bus, bei dem man überall aussteigen und so lange bleiben kann, wie man will. Das Ticket gilt für ein Jahr und war die preiswerteste Alternative, die Küste zu bereisen. Dank unseren australischen Freunden, die wir auf Fiji kennengelernt haben, steht nun auch schon die ungefähre Reiseroute und wir haben auch schon Einladungen nach Brisbane und Melbourne. Hoffen wir, wie gesagt, dass die Flut nicht weiter steigt, sonst könnte es mit dem Durchkommen schwierig werden. Unsere Gedanken sind bei den Flutopfern. Hier wird gerade überall im Fernsehen und Radio zu Spenden aufgerufen, es ist die schlimmste Flutkatastrophe seit Beginn der Aufzeichnungen und es hat bereits mehrere Tote gegeben. Nun ziehen die Fluten auch noch weiter in Richtung Melbourne, dort fiel bereits nach heftigem Regen und starkem Wind in 8000 Haushalten der Strom aus. Die Ausmaße sind unvorstellbar. Da ein Großteil der Früchte und des Gemüses aus der Region um Brisbane kommen, werden nun zum Teil die Lebensmittel knapp. Nun könnte auch das Great Barrier Reef gefährdet sein, da das Wasser der übergetretenen Flüsse auch giftige, düngermittelbelastete Substanzen ins Meer spült und dadurch Fische, Schildkröten und andere Meeresbewohner bedroht sind. Das alles überschattet unsere Ankunft und wir können nun also nur sehen, was passiert und ob wir vielleicht unterwegs sogar helfen und beim Aufräumen mit Anpacken können. Erinnerungen an 2002 werden wach - auch bei Euch zu Hause, sieht es im Moment ja schon wieder nach Hochwasser aus. Was für ein krasser Winter. Was für verrückte Naturkatastrophen. Wir drücken Euch die Daumen, dass sich die Lage in Dresden bald wieder stabilisiert und die Wetter-Kapriolen der vergangenen Wochen endlich ein Ende haben. Genug Schnee für diesen Winter habt ihr ja gehabt. Jetzt kann der Frühling kommen!

 

Für uns ist mittlerweile auch schon ein Drittel der Reise vorüber. Wahnsinn! 7 von 12 der großen Flugetappen sind geschafft, 5 von 13 Ländern bereits bereist. Die Erdkugel ist über die Hälfte umrundet, ab jetzt geht es praktisch zurück in Richtung Heimat. Wenn wir zurückblicken, können wir es kaum fassen, wenn wir an unsere ersten Tage in Südamerika zurückdenken. Vorgestern vor 9 Wochen sind wir in Dresden gestartet, mit dem Rucksack voller Klamotten und dem Kopf voller Träume. Viele haben sich schon erfüllt, ein paar mussten wir aus Kostengründen leider begraben (Tauchen lernen). Aber immer haben sich dafür neue, unerwartete Höhepunkte aufgetan. Habe erst wieder einen wunderschönen Spruch gelesen: "Live is a journey, don`t miss the train." In unserem Fall dürfte das dann der Bus für die nächsten 4 Wochen sein!

 

Seid lieb gegrüßt und fest umarmt von den beiden Weltenbummlern

André und Jana

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